Sechs Töchter

In einem der stockalten Tagelöhnershäuschen wohnte sie, die Mutter Sweda. Galizien war ihre Heimat. Von dort war sie mit Kindern und Kindeskindern einem Industrieagenten gefolgt und in jenes rauchgeschwärzte Häuschen eingezogen. Sie hatte ihre sechs Töchter, mit Ausnahme der Jüngsten, alle verheiratet. Drei ihrer Töchter zogen 1910 nach Amerika, die vierte zog nach Gelsenkirchen, die … Weiterlesen …

Alle Samstage fehlte der Zwölfjährige

Alle Samstage fehlte der Zwölfjährige. Die Entschuldigungszettelchen kamen bald mit diesem, bald mit jenem Grunde heran. Einmal war es Krankheit der Mutter, ein andermal mußte sie junge Schweine kaufen gehen, mußte verreisen, war bei Verwandten pflegen, die Großmutter war gekommen aus Posen, der Kleinste hatte Krätze bekommen usw. Als alle erdenkbaren Entschuldigungen hergehalten hatten, kam … Weiterlesen …

Wenig beliebt und doch allbekannt in den Kolonien

Wenig beliebt und doch allbekannt in den Kolonien war Mutter Krügers große Familie. Mutter Krüger war in einem armen Eifeldorf geboren, wanderte mit den Eltern ins Saar-Gebiet, wuchs im Saarkohlengebiet als echtes Bergmannskind auf, heiratete später, d. h. mit 18 Jahren einen Landsmann aus der Eifel, der auch Bergmann war, und verlor ihn, ehe ihr … Weiterlesen …

Die alte Bergmannswitwe Seep

Die alte Bergmannswitwe Seep kam vom Schachtbüro zurück. Ihr schwarzes Kopftuch rahmte das bräunliche Runzel gesteht mit dem ergrauten Haar noch recht munter ein. Sie stemmte beim Gehen die Linke auf die Hüfte und murmelte zufrieden vor sich her. Ihre Unternehmungslust hatte eben einen kühnen Griff getan. Nun waren ihre drei ältesten Jungens gekündigt, der … Weiterlesen …