Ein eigenes Kapitel in einer Gemeinde mit so riesigem Einwohnerzuwachs sind die Volksschulen. In der Zeit vom 1. April 1900 bis zum 31. März 1911 wurden 11 Volksschulneubauten mit 128 Klassenzimmern errichtet und 23 grosse Schulerweiterungsbauten ausgeführt, durch die insgesamt 104 neue Klassenzimmer verfügbar wurden.
Während im Jahre 1900 in den Volksschulen 3258 katholische Schulkinder und 1855 evangelische unterrichtet wurden, war die Anzahl am l. April 1911 auf 11820 katholische und auf 5508 evangelische Schulkinder gestiegen. 5 Haushaltungsschulklassen für Mädchen des letzten Schuljahres, 4 Handfertigkeitsunterrichtsklassen für Knaben und 7 Hilfsschulklassen für Schwachbegabte Kinder befriedigen die Anforderungen, die heute als Ergänzung eines modernen Volksschulbetriebes wünschenswert sind.
Demgemäss sind aber auch die Ausgaben der Gemeinde für die Unterhaltung der Volksschulen gewaltig gestiegen. Nach dem Etat wurden insgesamt aufgebracht
1900 256530,22 Mark
1910 1578450,34 Mark
Interessant ist es, der Frequenz der Volksschulen diejenige der höheren Schulen gegenüberzustellen. Im Jahre 1904 wurden das Realgymnasium und die höhere Mädchenschule gegründet. Über die Anzahl der Schüler resp. Schülerinnen und den Kostenaufwand gibt folgende Übersicht Auskunft:
Realgymnasium |
Höhere Mädchenschule |
|||
Jahr | Schüler | m Kosten | Schülerinnen | dchenschule
|
1904 | 73 | 14000 Mark | 36 | 8200 Mark |
1910 | 886 | 93820 Mark | 123 | 39 700 Mark |
Auch aus diesen Zahlen erhellt sich deutlich, dass eine sogenannte Ober- und Mittelschicht der Bevölkerung nur in verschwindendem Masse vorhanden ist.
Entnommen aus: „Die wirtschaftliche und soziale Lage der Frauen in dem modernen Industrieort Hamborn im Rheinland“ – Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde einer hohen staatswissenschaftlichen Fakultät der Erhard-Karls-Universität zu Tübingen , vorgelegt von Li Fischer-Eckert aus Hagen in Westfalen. Verlag von Carl Stracke 1913