Die Hamborner Oberschicht setzt sich auf Grund einer mit der Personenstandsaufnahme am 30. Oktober 1910 verbundenen Berufszählung aufgemachten Statistik aus folgenden Zahlen zusammen:
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Obere Beamte | Mittlere Beamte | ||||||||||
Reichs- u. Staats- u. Kommunalbeamte | 30 | 190 | ||||||||||
Kaufmännische Beamte der Großindustrie | 60 | 203 | ||||||||||
Technische Beamte der Großindustrie | 150 | 346 | ||||||||||
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240 | 739 | ||||||||||
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Das sind insgesamt 1407 Personen, von denen man annehmen kann, dass mindestens die Hälfte davon nicht verheiratet ist, also nur als Einzelkaufkraft zu rechnen ist. Nimmt man die andere Hälfte und rechnet man jede Familie durchschnittlich zu fünf Köpfen an, so ergibt sich, dass von den über 100000 Einwohnern, die Hamborn 1910 zählte, nur etwa 3530 Personen als Konsumenten von Qualitäts- oder gar Luxusware in Frage kommen. Dass die Geschäftsleute nach dieser geringen Zahl das Angebot ihrer Ware nicht regeln können und wollen, liegt auf der Hand.
Entnommen aus: „Die wirtschaftliche und soziale Lage der Frauen in dem modernen Industrieort Hamborn im Rheinland“ – Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde einer hohen staatswissenschaftlichen Fakultät der Erhard-Karls-Universität zu Tübingen , vorgelegt von Li Fischer-Eckert aus Hagen in Westfalen. Verlag von Carl Stracke 1913