Widerstandskämpferin aus Ruhrort
Herta Niederhellmann wuchs mit ihren Schwester Else und Johanna und drei Brüdern in einem bürgerlich-christlichen Elternhaus auf. Else war SAP orientiert, die Brüder aktive Nationalsozialisten.
Herta, Büroangestellte bei der Stadt Duisburg und Mitglied der SAJ/SPD/AWO trat mit ihrem Freund Eberhard Brünen, Dreher und Vorsitzender der SAJ, 1931 der neugegründeten SAP Duisburg bei. 1933 kündigte ihr die Stadt aus politischen Gründen. Die Gestapo nahm sie nach „Fluchthilfe“ für ihren Verlobten in Geiselhaft und schleppte sie ins KZ Brauweiler. Erneut ging sie in den Untergrund:
„Für mich war es selbstverständlich, für die illegale SAP weiterzuarbeiten. Wir verteilten unser illegales „Flugblatt ..das Banner“ mit Berichten über die Hitlerregierung, die Schandtaten der SA und SS und die Gefahr eines neuen Krieges.“
Ende 1934 erneut festgenommen, brutal gefoltert und wegen „Hochverrats verurteilt, wurde sie jahrelang in Frauen-Zuchthäusern und Konzentrationslagern eingesperrt. Aus dem KZ Ravensbrück wurde sie dann „probeweise“ entlassen.
Trotz Erschöpfung und zerstörter Gesundheit war Hanna nach dem Krieg als SPD-Bezirksvorsteherin von Ruhrort, als einzige Frau im Gewerkschaftsvorstand und Bürgerausschuss von Duisburg, zudem in AWO und VVN aktiv. Herta war langjährige SPD-Stadtverordnete und AWO-Vorsitzende.