Aus der Römerzeit

Die kriegsgewaltigen Römer, die um jene Zeit bereits ihre Herrschaft über Gallien (das heutige Frankreich) bis an den Rhein ausgedehnt hatten, fanden an den Usipetern und Trenkterern die ersten achtunggebietenden Gegner. Durch die Kriegszüge dieser Völkerschaften in das linksrheinische Gebiet bekamen die Römer erst eine Ahnung davon, welche kriegstüchtige Nation östlich von ihren Reichsgrenzen hauste. Erst nach langen Kriegs- und Eroberungszügen in das rechtsrheinische Germanien gelang es ihnen, die deutschen Stämme zu unterjochen.

Um ihre Herrschaft zu befestigen, bauten sie Grenzwehren und breite gut angelegte Heerstraßen, die zugleich als Handelswege dienten. Von den Hauptstraßen an beiden Seiten des Rheines führte die eine von Duisburg über die Ruhr an dem jetzt auf der Meiderich-Hamborner Grenze gelegenen Hochofenwerk der Aktien-Gesellschaft für Hüttenbetrieb vorbei durch die Emscher (Paßfurt), dann an der alten Wittfelder Mühle entlang durch die Mark Hamborn über Aldenrade nach Eppinghofen über die Spellener Heide zur Lippe.

Eine andere römische Straße (die heutige Kaiserstraße) setzte bei Stockum über den Rhein und führte an der heutigen Ortschaft Bruckhausen vorbei über Tellmannshof und Buschhausen nach Osten. (Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz.  Bd. II. Hamborn S. 62 u. Spellen S. 78.)

Eine der drei großen Grenzwehren im Ruhrgau, die aus einem oder mehreren Wällen bestanden, an denen sich auf beiden Seiten tiefe Wassergräben hinzogen, führte von Walsum über die Hamborner Ortschaft Fahrn nach Sterkrade und von dort über den heutigen Bahnhof Neumühl nach Süden. Was die deutsche Erde nicht lieferte, brachte ein durch Segel oder Zugtiere und Menschenhand betriebene mächtige Rheinflotte herbei, die im Alsumer Rheinhafen an der Emschermündung eine Ankerstelle hatte und schon zu Drusus Zeiten bis zu 1000 Kähne zählte. (Eicker und Holdschmidt: Aus der Geschichte des Herzogtums Cleve S. 30)

aus: Festschrift zur Feier der Erhebung Hamborns zur Stadt vom 1. April 1911. Bearbeitet und herausgegeben von der Gemeinde-Verwaltung. Gedruckt in Hamborn – Marxloh , Druck und Verlag der Buch- und Kunstdruckerei BARCK & MAY GmbH, 1911